Immer hingewollt, vor zwei Jahren nach den vier Stunden Stop-Over erstmal abgehakt, doch jetzt hat es doch endlich geklappt: Dubai! Und das nicht nur zum Urlaub - nein, gleich die volle Lotte und drei Wochen Arabisch-Lernen.
Weil mich mein Gastbruder erst abends abholen konnte, hatte
ich am ersten Tag in Dubai noch gut Zeit, mit Farouk die Nachbarschaft zu
erkunden und er zeigte mir neben Jumeirah Lakes Towers auch Dubai Marina, den
Stadtteil gegenüber der Sheikh Zayed Road. Man kann eigentlich fast hinspucken,
aber bis man dann wirklich dort hin gelaufen ist, braucht man doch wieder ein
bisschen Zeit.
Erfooolg: nach meiner dritten (oh Gott, erst die dritte??) Arabischstunde konnte ich gestern abend doch tatsächlich einwandfrei sagen "Er hat mit offenem Mund auf der Couch geschnarcht." Das kriegt Mohammad heute früh gleich mal ins Gesicht geschleudert, alle werden sich totlachen und bäm, hab ich mir erfolgreich die Liebe meiner Gastfamilie erkauft...
Dubai wirkt unglaublich sauber, von den Böden könnte man
überall essen, so blitzen und blinken die. Das ist alles nicht nur den hohen
Strafen für Verschmutzung jeglicher Art zu verdanken, sondern vor allem den
vielen Expats, die in so hohen Zahlen hier rumschwirren und vor allem auf den
Baustellen und bei der Straßenreinigung arbeiten. Die meisten von den
männlichen sind Inder und Pakistanis, die für ein paar Jahre kommen, weil sie
hier viel mehr verdienen können als zu Hause. Von dem Geld unterstützen sie
ihre Familien zu Hause und die meisten leben hier von weniger als 300€ im
Monat.
Weil Zeina im Lernstress ist und sich seit meiner Ankunft
Arme und Beine ausreißt, um mich zu bespaßen, habe ich heute gesagt, sie soll
einfach ihr Ding machen und ich mache meins: Shopping in Dubai!
Am Freitag ist in den Emiraten Wochenende, denn an dem Tag
wird gebetet. Allgemein ist in muslimischen Gesellschaften Donnerstag und
Freitag Wochenende, dann entspricht der Freitag unserem Sonntag, der ja auch
religiös begründet ist. Damit Dubai näher an den westlichen Märkten ist, wurde
das Wochenende 2006 verlegt, sonst hätte man ja nur noch drei gemeinsame
Arbeitstage.
Die Woche ging ganz gemütlich für mich los. Nachdem wir
Samstag keine Arabischstunde hatten, ging Sonntag abend voll die Post ab und
ich durfte endlich mal beweisen, dass ich meine Vokabeln auch wiederhole, wenn
ich das soll (sonst glaubt Mama Leena mir das nie).
Dubai würde ohne Auto einfach nicht funktionieren. Alles ist
auf den Privatwagen ausgelegt und die Bewohner dieser verrückten Stadt und
ihrer Nachbaremirate wären ohne ihre Autos vermutlich total aufgeschmissen und
wüssten nicht wohin mit sich selbst.
Halbzeit in Dubai ist schon rum und irgendwie gewöhnt man
sich ja doch an alles. Wahrscheinlich kann ich zu Hause dann gar nicht mehr
schlafen, weil es nachts so vergleichsweise leise draußen ist…
Niemand weiß, wieso Dubai eigentlich Dubai heißt. Es gibt
ganz viele Theorien, aber allgemein denkt jeder, dass es eigentlich die Inder
sind, die der Stadt ihren Namen geben, wenn sie dir auf den Souqs zurufen
„Lady, please come see and do buy!“
Man wohnt ja nicht umsonst bei einer Gastfamilie, wenn man
in einem fremden Land ist – man bekommt so einfach viel mehr mit, wie das Leben
so richtig ist, wenn man nicht nur als Tourist da ist.
In Dubai muss ja alles immer größer, weiter, schneller sein
als sonst wo auf der Welt. Aber sich selbst übertroffen hat die Regierung von
Dubai mit dem Riiiesenprojekt, das inzwischen als Burj Khalifa ins Guiness-Buch
aufgenommen wurde als höchstes Gebäude der Welt.
Na, also wenn das nicht mal der beste Tag überhaupt war
gestern! Kamele, Kamele, Kamele, arg viel mehr war nicht, aber die sind ja auch
so super, dass es locker reicht, den Tag zu was besonderem zu machen.
Arabisch ist eine seltsame Sprache. Ich hab das Gefühl, die
machen es sich extra schwer mit ihren ganzen grammatikalischen Regeln und ist
laut Studien eine der vier schwersten Sprachen zu lernen.
Die ganze Welt will ich sehen, und jetzt hat es geklappt –
die „World Islands“ in Dubai! Mir wurde es in Sharjah zu warm, also ging es Freitag endlich nach Dubai zum
Tauchen.
Endlich hat es geklappt: Safari in der Wüste! Und das nicht
mal allein, sondern Zeina und ihre Freundin Sarah haben mich begleitet auf ein
cooles Erlebnis, was ich aber trotzdem so schnell nicht wieder brauche.
Drei Wochen in Dubai und Sharjah ist viel zu viel Zeit um
alles zu sehen, also war locker ein Tag übrig für einen Ausflug in die
Hauptstadt im größten Emirat Abu Dhabi. Für 30 Dirham (ca. 6€) kriegt man die
anderthalb Stunden Fahrt im klimatisierten Reisebus praktisch geschenkt.
Am Sonntag bin ich bei Mama Leena ausgezogen, um meine
letzten beiden Tage in Dubai drin zu verbringen. In einem der wohl günstigsten
Hotels Dubais hatte ich ein kleines aber feines Zimmer mit Frühstück und
direktem Zugang zur Metro, um wenigstens ein bisschen Zeit beim Tourist-Sein zu
sparen.
Nach dem extrem langen und trist-trüb-grauen Winter im
Norden musste ich dringend den Vitamin-D-Speicher auffüllen, schließlich ist
Malta ja auch schon wieder fast ein halbes Jahr her. Also schnappte ich mir
meine Studienkollegin Melanie und wir flogen nach Dubai – für sie zum ersten,
für mich zum vierten Mal.