Wenn ich schon mal so richtig am Meer bin (nein, ich zähle
den Greifswalder Bodden halt irgendwie nicht so richtig als Meer), muss ich
auch dahin, wo man das Meer in seiner schönsten Form zu sehen kriegt: mit
türkisem Wasser und wenig Wellen und von der Sonne bestrahlt. Also ging es
während meines Aufenthaltes auf Maltas Schwesterinsel Gozo für einen halben Tag
mit der Fähre nach Comino.
Valletta war nicht immer die Hauptstadt Maltas, wobei die
Lage schon ziemlich prädestiniert wirkt, mit dem gigantischen Hafen, guter
Anbindung ans Mittelmeer, den hohen Klippen, die sich so leicht verteidigen
ließen, … Aber früher mal lag die Hauptstadt inmitten der Insel, von wo aus man
in alle Richtungen einen Blick an alle Küsten hatte.
Mein Reiseleiter hat auf einer Tour zu den Tempelruinen in
Malta was erklärt, was ich mir eigentlich auch selbst herleiten hätte können –
aber die Gedanken habe ich mir einfach nie gemacht. Wenn „historisch“ bedeutet,
dass wir Beweise haben, dann muss „prähistorisch“ bedeuten, dass etwas aus der
Zeit davor kommt. Auch wenn diese Zeit nicht fest definiert werden kann, es ist
die Zeit, über die wir keine verlässlichen Aufzeichnungen und damit keine Beweise
haben.
Malta ist irgendwie eine seltsame und wunderbare Mischung
aus Mediterran und Orientalisch. Das sieht man in der Architektur und im
öffentlichen Leben, aber das hört man vor allem im Maltesischen. Wirklich
identifizieren konnte ich die geschriebene Sprache nicht, aber wenn man sie
gesprochen hört, klingt sie für uns ein-bisschen-in-Arabisch-Gelehrte ziemlich arabisch.
Dann hört man aber die Ansagen im Bus, die immer von „Destinazzioni“, „Direzzjoni“
und „Distanza“ sprechen, und ist gleich wieder verwirrt.
Mein allererster Ausflug in Valletta war ein Spaziergang zum
großen Busbahnhof vor dem modernen Stadttor. Weil die Straßen in der Altstadt
so eng und steil und stufig sind, fahren hier keine öffentlichen Busse. Ganz
ehrlich ist das aber auch nicht nötig, denn alles geht schnell zu Fuß zu
erreichen und um die Altstadt rum fährt zur Not ein Hop-on-Hop-off-Bus.
Pünktlich bevor die Winterjacke wieder aus dem Schrank lugt,
musste ich schweren Herzens das Ende des Sommers einläuten. Und wie lässt sich
das besser begehen, als mit einem letzten Mal Sonne tanken? Gar nicht, dachte
ich mir, und so buchte ich mir kurzerhand für meine restlichen Urlaubstage
einen Flug in den Süden.