Bevor man was beweisen konnte

Mein Reiseleiter hat auf einer Tour zu den Tempelruinen in Malta was erklärt, was ich mir eigentlich auch selbst herleiten hätte können – aber die Gedanken habe ich mir einfach nie gemacht. Wenn „historisch“ bedeutet, dass wir Beweise haben, dann muss „prähistorisch“ bedeuten, dass etwas aus der Zeit davor kommt. Auch wenn diese Zeit nicht fest definiert werden kann, es ist die Zeit, über die wir keine verlässlichen Aufzeichnungen und damit keine Beweise haben.

Mnajdra Tempel
Mnajdra Tempel

Malta weist eine Fülle unbeweisbarer Dinge auf und ist somit ein Paradies für alle prähistorisch Interessierten. Weil man bei manchen Dingen einfach nicht weiß und auch nicht wissen kann, wofür sie genutzt wurden oder was ihre Bedeutung war, muss man raten. Nichts anderes machen Die Archäologen, wenn sie die Funde mit ähnlichen vergleichen, im Idealfall von anderen Orten, von denen man besser nachvollziehen kann, was ihre Funktion gewesen sein könnte. Weil man in den meisten heute zugänglichen Stätten auf Malta kleine Dinge aus Ton oder Stein oder Muscheln in der Nähe von Knochenfragmenten gefunden hat, geht man heute also einfach mal davon aus, dass es sich um Grabstätten und damit religiöse Stätten handelt. Deswegen hat man sie alle kollektiv „Tempel“ genannt. Die Theorie passt auch ganz gut zu der Bauweise mit Nischen und Quer-Tischen, die wirklich gut als Altar funktionieren würden. Ob sie wirklich als solche genutzt wurden, wird man aber nie erfahren.

Knochensammlung in Għar Dalam
Knochensammlung in Għar Dalam

 

Ich machte ein Tour zu den wichtigsten Tempeln auf Malta, dazu noch zwei individuelle Ausflüge zu einem Tempel auf Gozo und einer weiteren Ausgrabungsstätte auf Malta. Bei der Tour war auch ein kurzer Stopp in der Höhle von Għar Dalam (sprich Ahr Dalam) dabei. Für mich als weitgereiste und viele-Höhlen-angeschaut-habende Person war die Höhle an sich nicht besonders beeindruckend, vor allem wegen dem Fehlen von Stalaktiten, die ja irgendwie jede Höhle aufhübschen.
Das coole an Għar Dalam ist die Geschichte, denn Ende des 19. Jahrhunderts wurden hier erste Beweise für menschliches und anderes Leben auf Malta gefunden. In mehreren Bodenschichten kann man ganz eindeutig die Geschichte der Höhle über die Jahrmillionen sehen, zum Beispiel sind ganz unten nur Pflanzenfossilien, darüber dann erste Tierknochen, die beweisen, dass es auf der Insel bis zum Ende der letzten Eiszeit Riesenschildkröten, Zwergelefanten, Nilpferde und Riesenhaselmäuse gab. Danach kommt eine Schicht, die zeigt, dass die Höhle dann geflutet wurde, vermutlich als schnellfließender Fluss, danach kommen weitere Tierknochen, aber „normalere“, nämlich Bären, Hirsche und Riesenschwäne. In der obersten Schicht finden sich ein paar Menschliche, aber vor allem Haustierknochen von Ziegen, Schafen, Pferden und Kühen. Eine erste Nutzung durch den Menschen lässt sich dadurch ziemlich genau auf vor 7.400 Jahren datieren. Wahnsinn, wenn man sich das mal vorstellt! Wobei ich als Urmensch mich vermutlich sehr gefreut hätte, mich nicht mehr mit riesigen Monsterschwänen auseinandersetzen zu müssen.
In den 144 Metern der Höhle wurde so viel gefunden, dass diverse Museen mit den Funden ausgestattet wurden, aber auch ein kleines Besucher- und Forschungszentrum dort vor Ort gebaut wurde, wo man heute die alten Vitrinen voll kategorisierten Knochenfunden bestaunen kann.

Ġgantija-Tempel - erinnert ein kleines bisschen an Stonehenge
Ġgantija-Tempel - erinnert ein kleines bisschen an Stonehenge

 

Die anderen Ausgrabungsstätten auf meiner Liste waren dann aber alles sogenannte Tempel, der älteste auf Maltas Nachbarinsel Gozo, wo ich ein paar sehr schöne Tage verbrachte. Der Ġgantija-Tempel (sprich Dsch-gantihja) ist das zweitälteste der heute bekannten menschgemachten Bauwerke der Welt, wurde vermutlich um 3.600 v.Chr. gebaut und ist damit noch mal ein paar Jahrhunderte älter als die ägyptischen Pyramiden (die übrigens auch noch auf meiner Liste stehen). Dass heute noch so viel davon zu sehen ist, ist unglaublich. Man geht davon aus, dass Ġgantija als Ort für Fruchtbarkeits-Rituale genutzt wurde. Hier wurden zum Beispiel viele Stein-Statuetten gefunden, die ganz typisch für Malta sind und zum Großteil sehr dicke weibliche Figuren darstellen. Anscheinend pilgern heute Anhänger eines Kultes von überall auf der Welt nach Ġgantija, weil sie daran glauben, dass Gott eigentlich Göttin ist.

 

eine der Kammern von Ħaġar Qim mit perfekten Mauern und den Anfängen des Daches
eine der Kammern von Ħaġar Qim mit perfekten Mauern und den Anfängen des Daches

Ħaġar Qim (sprich Hadschar ‘Ihm) und Mnajdra (sprich Imnaidra) sind auch Tempelanlagen, allerdings auf Malta und nur ein paar hundert Meter voneinander weg. Beide Tempel sind astronomisch ausgerichtet und zur Sommer- und Wintersonnenwende fällt das Licht genau auf besondere Punkte, wo vermutlich früher mal ein Altar stand. Hier haben sie also ähnlich gedacht wie die Erbauer von Stonehenge. Es gibt sogar Steine, die mit unzähligen kleinen Löchern markiert waren. Da es nur einzelne Steine waren, war es offenbar kein Deko-Element (was dann eher Spiral-Formen waren) und man geht heute davon aus, dass es Kalender gewesen sein könnten. Irgendwelche schlauen Menschen haben die unzähligen Löcher doch gezählt und an alten Zeitrechnungen festgemacht, sodass gewisse Anzahlen von Löchern pro Reihe die Anzahl der Vollmonde in einem damaligen Jahr sein könnten oder wie oft ein Sternbild vorbeizog, bevor der erste Sonnenstrahl nach dem letzten Schnee das erste Eichenblatt berührte oder so.
Man fand nicht nur kleine Löcher, sondern auch größere auf waagerechten flachen Steinen, die haargenau die Form haben, die gefundene runde Gefäße hatten. Wenn also Opfer in Form von Flüssigkeiten oder Körnern dargebracht wurden, könnte es sein, dass diese Gefäße in den Altar gestellt wurden und dank der Kuhlen standen sie trotz gewölbtem Boden aufrecht und kippten nicht um. Menschenknochen wurden keine gefunden, dafür aber Tierknochen, was auf Opfergaben schließen lässt.

 

Ħaġar Qim: oben erodiert, unten von Erdreich beschützt
Ħaġar Qim: oben erodiert, unten von Erdreich beschützt

 

Die Venus von Malta wurde in Ħaġar Qim gefunden, das ist eine kleine Figur ohne Kopf und ohne Füße, die eine nackte rundliche Frau mit großen Brüsten darstellt. Ähnliche Dinge wurden gefunden und könnten Grabbeigaben gewesen sein. Fast alle Figürchen, die in Malta gefunden wurden, sind extrem gut gefertigt und zeigen meist Menschen, die gut proportioniert und sehr detailliert sind. Ganz viele zeigen dicke runde Frauen im Sitzen, Liegen, Stehen, manchmal zu zweit sitzend nebeneinander mit baumelnden Beinen – sehr beeindruckend. Viele der Statuetten waren aus Ton, also sehr viel haltbarer als das sonstige Baumaterial, denn mit etwa 70% Kalkstein besteht Malta zum Großteil aus perfektem Baumaterial. Die Tempel wurden daraus gebaut und heute baut man auch noch seine Häuser daraus. Weil Kalkstein aber so schnell erodiert, gab es vermutlich mal viel mehr Tempelanlagen als heute. Man sieht gleich am Eingang von Ħaġar Qim zum Beispiel, wie die ganz hohen aufrechten Wand-Steine oben ganz erodiert und brüchig sind, unten aber bestens intakt – als die Stätte gefunden wurde, schauten nur die oberen Enden aus der Erde, der Rest war vor Wind und Wetter geschützt.
Vor ein paar Jahren hat man über die meisten freistehenden Tempel große Zeltdächer gebaut, um sie vor mehr Erosion zu schützen.

ziemlich eindeutig ein Altar in Ġgantija
ziemlich eindeutig ein Altar in Ġgantija

 

Die UNESCO hat definitiv Recht mit ihrer Einstufung als „einzigartige architektonische Meisterwerke“, denn alle Tempel auf Malta sind einfach unglaublich. Wie sowas gebaut wurde, ist mir ein Rätsel, denn manche der Torsteine sind vier bis sechs Meter hoch, stehen seit mehr als 5000 Jahren aufrecht und haben auch noch einen Türsims obendrüber. Der schwerste Stein der gesamten megalithischen Architektur Maltas steht in Ħaġar Qim, misst fünf Meter und wiegt knapp 60 Tonnen. Vor den Außenmauern wurden Bälle aus Stein gefunden, also geht man davon aus, dass die schweren Steine über diese Kugeln die Hänge raufgerollt wurden. Einige davon wurden auch unter dem Boden per Laser und Ultraschall gefunden, also wurden sie wohl auch in den Boden eingelassen, um die Fundamente zu stabilisieren.
Wenn man durch die Durchgänge von einer Kammer in die nächste geht, sieht man oft an den „Türrahmen“ große Löcher in den Steinen, hier wurden vermutlich Balken als Tür eingelassen oder Vorhänge eingehängt, um den Zugang abzusperren. Wenn es um heilige Orte ging, waren die inneren Hallen mit Sicherheit nicht für alle zugänglich.
Weil die Steine so unglaublich groß sind, sagte der erste Historiker, der um 1650 Ħaġar Qim besuchte, es seien „glaubwürdige Beweise dafür, dass die ersten Bewohner Maltas der Rasse der Riesen angehörten“. Ausgrabungen begannen 200 Jahre später und dabei entdeckte man, dass es auch sehr kleine Durchgänge gab, die aussahen wie Fenster, sodass die Riesen-Theorie eine Theorie blieb und nie bewiesen wurde.

 

hier wohl doch zu Deko-Zwecken: Punkt-Verziehrung neben einem schmalen Durchgang in Mnajdra
hier wohl doch zu Deko-Zwecken: Punkt-Verziehrung neben einem schmalen Durchgang in Mnajdra

 

Um die Tempelanlage selbst wurde auch gebaut, man hat teilweise noch ältere Reste gefunden, zum Beispiel auch von Wasser-Zisternen, die ähnliche Formen hatten wie die, in denen die Malteser heute noch ihr Regenwasser für den trockenen Sommer sammeln. Wie eine Glocke wurde unter der Erde ein großes Loch angelegt, wo von oben das Wasser rein-, unten aber nicht mehr rausfließen konnte. Heute werden die Jahrtausende alten Zisternen bei Regen immer noch gefüllt und halten dicht. Hinweise auf Brunnen-Öffnungen gibt es auch, also scheinen die Tempel ein aktiver Bereich des Dorflebens gewesen zu sein.
Leider ist von den Decken und Dächern nichts mehr übrig, ganz alte Zeichnungen aus Zeiten, bevor die Horden an Historikern angerannt kamen, zeigen aber Reste, auf Basis derer man sich überlegt hat, wie so ein Dach ausgesehen haben könnte. Weil es weder Mörtel noch Dübel gab, wurden vermutlich Steinplatten außen im Ring über die Wände gelegt, die nächste Reihe leicht versetzt nach innen, und immer so weiter, bis sie sich in der Mitte tragen. Durch das Gewicht des Steins hielten sie sich so gegenseitig.

scheint bequem zu sein
scheint bequem zu sein

 

Kein Tempel ist das Hypogäum von Ħal Saflieni, sondern eben ein Hypogäum, was aus dem Griechischen kommt und eine unterirdische Grab-Anlage bezeichnet. Auch das kommt etwa aus der Zeit der anderen Ausgrabungsstätten und wurde vermutlich über anderthalbtausend Jahre lang genutzt. Es erstreckt sich über mehrere Kammern in drei getrennten Stockwerken, die alle unterirdisch liegen (und wohl schon immer unterirdisch waren), mit der obersten Ebene auf 10 Meter unter der Oberfläche. Um 1900 wurde Ħal Saflieni durch Zufall gefunden, als Männer auf einem Feld, wo ein Haus neu gebaut werden sollte, eine Zisterne ausheben wollten und dabei aus Versehen das Dach des obersten Stockwerkes erwischten. Als später das ganze Areal gesichtet und untersucht wurde, fand man Knochenreste von geschätzten 7000 Toten, zusammen mit typischen Grabbeigaben. Weil besonders das unterste Stockwerk immer unter der Erde lag, erhielt sich ein einzigartiges Mikroklima, sodass sogar die Wandmalereien in rotem Ocker erhalten blieben – und sich vorzustellen, dass diese Farbe schon vor 5000 Jahren so ausgesehen hat, geht mir gar nicht in den Kopf.

 

Vermutlich Tür- oder Vorhangstangen-Löcher in Ġgantija
Vermutlich Tür- oder Vorhangstangen-Löcher in Ġgantija

 

Am Ende einer der Kammern gibt es eine Nische, wenn man darin einen Ton singt, summt, pfeift oder etwas trommelt, hört man ihn im gesamten Hypogäum. Die Führung dadurch geht per Audio-Guide und da hört man auch, wie sie jemanden haben singen lassen und das ist ganz schaurig-schön. Dann war es ja vermutlich sehr dunkel, weil kein Tageslicht reinkommen konnte, also ein wirklich gruseliger Ort bestimmt. Begraben wurden Menschen nur in den oberen Stockwerken, ganz unten scheint es nur Lagerräume gegeben zu haben. Deshalb wurden die spannenden Dinge auch oben gefunden, so zum Beispiel die Statuette der liegenden dicken Dame, die heute die Auslage jedes Souvenirladens ziert.

 

Ġgantija
Ġgantija

Dieses Mikroklima, was da unten noch bei den Ausgrabungen herrschte, drohte kaputt zu gehen, sobald Frischluft und Tageslicht reinkamen, also wurde die ganze Anlage ein Jahrzehnt lang geschlossen, man holte alle möglichen Spezialisten dazu und heute wird alles ganz streng reguliert. Die Temperatur und Luftfeuchte müssen ständig kontrolliert werden, ganz gedämpftes Licht leuchtet die Anlage aus, es wurden Stahl-Stege und -Stufen eingebaut, damit Besucher nicht Partikel von draußen auf dem Boden lassen, und es dürfen jeden Tag nur 80 Personen ihre feuchte Luft in den Kammern ausatmen. Das heißt, wenn man eine Führung möchte, sollte man sich früh drum kümmern, und ich bin froh, dass ich das schon vor meinem Urlaub gemacht hatte. In der Ferienzeit kann das auch mal Monate im Voraus ausgebucht sein, aber so hatte ich die einmalige Möglichkeit, mir das anzuschauen – auch wenn Kameras und Handys nicht erlaubt sind und man alles ablegen muss, was runterfallen oder etwas beschädigen könnte. Google hat aber ganz hervorragende Bilder. Wer sich so richtig umschauen will, ohne gleich nach Malta zu fliegen, schaue mal auf der Website von Heritage Malta vorbei, dort gibt es einen virtuellen Rundgang, wo man sich alles genau anschauen kann.

Cart ruts in Misraħ Għar il-Kbir
Cart ruts in Misraħ Għar il-Kbir

 

Dann hat es aber auch wieder gereicht mit Tempeln, die zwar alle super interessant und jeder für sich irgendwie besonders sind, aber halt doch auch ähnlich aussehen. Eine Sache aus der unbeweisbaren Zeit musste ich mir aber noch anschauen – und das geht auch noch ohne Anmeldung, ohne Eintrittskarte und ohne (Zelt-)Dach über dem Kopf. Misraħ Għar il-Kbir heißt das Gelände und wird auch Clapham Junction genannt. Es handelt sich um ein Steinfeld, wo der Boden ganz mysteriös durchzogen ist von tiefen und nicht so tiefen schnurgeraden Vertiefungen, die sich keiner so ganz sicher erklären kann. 2008 hat jemand das erforscht und sagte, dass Holzräder von Wagen den Boden eingedrückt haben, immer auf den gleichen Wegen, mit der Zeit hat der Kalkstein darunter seine Kraft verloren, wie es Kalkstein halt so an sich hat, und deswegen haben sich die Radabdrücke so tief in den Stein gegraben. Keine Ahnung, was ich davon halten soll. Diese Abdrücke sind teilweise bis zu 60cm tief. Es wurden welche gefunden, die führen über steile Klippen oder ins Wasser. Beim Tauchen sind wir durch sowas durchgeschwommen, das sah aber irgendwie doch eher natürlich entstanden aus.

 

menschgemacht?
menschgemacht?

 

Wenn man oben über diese Felder, die hauptsächlich aus Stein bestehen, läuft, sieht es aber wirklich nicht natürlich aus. Perfekt gerade und meistens in Paaren verlaufen diese sogenannten „cart ruts“, also Fahrspuren, über große Gebiete, und manchmal kreuzen sie einander, andernorts hat man auch einzelne gefunden, die dann aber über Kilometer schnurgeradeaus verlaufen. Alles sehr mysteriös. Weil man aber einfach so hinwandern kann, habe ich das gemacht und bin die acht Kilometer von Rabat aus gelaufen. Auf dem Weg lagen auch die „ganz wunderbaren“ Buskett Gardens…naja, ich weiß nicht, war eigentlich nichts, also nicht der Rede wert. Dann kann man die hohen Dingli Cliffs aber schon erahnen, verlässt die wenig befahrene Landstraße und steht zwischen diesen seltsamen graden Rillen. Sehr beeindruckend. Ein Engländer hat das Gelände mal mit Clapham Junction verglichen, dem großen Londoner Bahnhof, wo sich die Gleise kreuzen, sodass es heute auch als Clapham Junction bekannt ist. Ich wette, nur weil keiner Misraħ Għar il-Kbir aussprechen kann.

 

 

 

 


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Kommentare: 1
  • #1

    Michael aus Fulda (Mittwoch, 17 November 2021 18:54)

    Die Leistungen der frühen Kulturen sind erstaunlich und beeindruckend. Du schreibst, dass im untersten Stockwerk einer unterirdischen Grabanlage Wandmalereien in rotem Ocker zu sehen sind. Das finde ich interessant und vermute, dass auch die Räume darüber bemalt waren, sicherlich auch die Räume der Paläste, wenigstens die repräsentativen und religiösen.
    Alle Frühkulturen haben Wände bemalt, das haben schon die Höhlenmenschen gemacht. Eine hohe Kunstfertigkeit zeigen die bemalten Grabkammern der Ägypter und die Fresken in den minoischen Palästen (Kreta). Wir haben uns an die weißen Tempel und Skulpturen der Antike gewöhnt, aber das ist falsch, denn die Antike war farbig.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Antike_Polychromie