Un McMatsch s'il vous plaît

Boah Leute, das Wetter ist hier zwischendurch schon ausgesprochen bescheiden – heut hat sichs wieder so richtig eingeregnet. Gestern Abend, grade als wir am Privatsträndchen hinter Maïthés Garten angekommen waren zum Wellenlauschen, hats angefangen leicht zu nieseln und die ganze Nacht über wurds nicht besser. Das ist schon krass, wie viel Regen hier auf einmal runter kommen kann. Man kann eben nicht überall eine Regenzeit mit 30 Grad und mit ohne Regen haben… Eigentlich find ichs ja echt angenehm, dass es regnet. Es ist trotzdem warm und wenns überall tropft, find ich das sowieso toll.

Jedenfalls wurde es dann heute nix mit auf-den-Berg-fahren und vom-Lookout-runter-looken, denn bei Wolken kann man das laut Maïthé grad vergessen. Stattdessen ging es zu den Vaipahi Spring Gardens, da sollte es einen zweistündigen Wanderweg den Berg rauf und runter geben, aber der Weg war langweilig und nur durch Wald, deswegen sind wir bei der nächsten Abzweigung abgezweigt und sind einen anderen Weg zurück. 700 Meter stand dran, 25 Minuten, am Fluss entlang. Der Fluss ist eigentlich ein Bach durch den Dschungel, der den hübschen Wasserfall unten speist. Schon der Wasserfall ist ziemlich cool, also ging es da lang und es war sooo gut, dass wir (sogar ich! Zum ersten Mal seit gut zwei Monaten…) feste Schuhe anhatten.

Giganto-Mozzie
Giganto-Mozzie

Der Weg war eigentlich kein Weg und weil es ja die Nacht durch geregnet hatte, war alles schlammig und rutschig. Also schlitterten wir den Bach entlang über Wurzeln und Steine und Lianen und umgeknickte Baumstämme und zwischendurch ging es mal an einer steilen Felswand entlang für einige Meter oder eine steile Wand hinunter. Da hatte dann ein schlauer Mensch richtig feste Seile angeknotet, sodass man sich selbst abseilen konnte. Das war schon ziemlich cool – und mal was neues…nicht immer diese öden Märsche den Waldweg entlang. Irgendwann ging der Weg nicht mehr weiter, wir dachten erstmal „Nanu, was ist denn jetzt los?“ und dann sahen wir das Seil, das quer über den Bach gespannt war. Suuuper – es ging also so richtig ab mit praktisch Mini-Canyoning! Ziemlich krasse Sache und Spaß gemacht hats auch noch. Besonders als es wieder anfing zu regnen und nicht nur von unten überall Wasser und Matsch reinquietschte, sondern auch noch von oben alles zu tropfen anfing.

irgendwo ist da unser Weg
irgendwo ist da unser Weg

Aber wie meine treuen Leser wissen, liebe ich Regen im Regenwald und deshalb war das alles halb so schlimm. Unten angekommen haben wir erstmal unsere Schuhe geschnappt und sind zum Wasserfall und dem kleinen Teich darunter und haben Füße und Schuhe geputzt. Max hat einen riesigen dicken Aal entdeckt, der da wohl wohnt. Und die Legende zu den Vaipahi Springs erzählt von einem Aal, der das Wasser der Quellen reinigt. Das hilft den Seelen von gestorbenen Hohepriestern oder Stammesältesten auf ihrer Reise nach Te Rohotu-No’ano’a, den mystischen Gärten, wohin alle Toten gehen, deren Seelen rein von allem Schmerz und allem Bösen sind. Heißt: wir können jetzt auch nach Te Rohotu-No’ano’a, denn der Aal hat das Wasser gereinigt, in dem wir unsere Füße geputzt haben. Jetzt hat der aber sicher wieder viel Reinigen vor sich, nachdem wir den ganzen Matsch da reingewaschen haben…naja, wir sichern eben Jobs in Tahiti.

Aussicht von den Vaipahi Spring Gardens
Aussicht von den Vaipahi Spring Gardens

Heute gibt es nur einen ganz kleinen Blogeintrag, denn viel mehr haben wir nicht gemacht. Einen Riesenburger und knallorangene Fanta bei McDoof später sitzen wir wieder bei Maïthé und genießen das süße Nichtstun, der Regen plätschert und gleich wird gekocht – ich hoffe mal von Max, schließlich ist er der Mann im Haus und in Tahiti kochen immer die Männer und lassen sich nicht helfen…
Einmal bin ich noch kurz raus zum Wasser, damit ihr auch mal unseren Privatstrand mit Privatinsel sehen könnt. Das ist echt der Hammer, wie schön das da draußen ist…wenn ich das sehe, könnte ich mir ein Leben hier echt vorstellen.

Jedenfalls wünsche ich euch allen ein wunderschönes Weihnachtsfest – bei euch ist ja schon Heiligabend, wir haben noch ein bisschen Zeit bis dahin. Der Weihnachtsbaum, den Maïthé aufgestellt hat, macht schon leicht weihnachtliche Stimmung, morgen versuchen wir es mit Weihnachtsessen am Strand. „Ia ora i te Noere“ sagt der Tahitianer und damit verabschiede ich mich für die Feiertage und wünsche euch eine gemütliche Zeit mit Familien, Freunden oder wildfremden Menschen, mit denen ihr eben grade zusammengeworfen wurdet!

 


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