Eine letzte Woche voller Stress und plötzlich hat man schon wieder festen Boden unter den Füßen. Meine Zeit an Bord ist zu Ende und es geht erst im Februar weiter aufs nächste Schiff. Aber vorher noch eine letzte Woche voller Ausflüge, denn natürlich war Wunschwoche, und Marie versuchte, mir möglichst meine Wunschausflüge zu bescheren.
Montag ging es also noch einmal im strahlend sonnigen Herbstwetter nach Salisbury zum Cadbury-Schoki-Shoppen (wenn Oma die doch so gerne mag…) und nach Stonehenge. Letztes Mal war TV-Marc dabei
und musste mich dauernd zum Interview haben, deswegen hat es da nicht fürs Besucherzentrum gereicht. Das konnte ich also noch nachholen, dann Dienstag noch einmal Paris – und sogar „auf eigene
Faust“, also ohne Reiseleiter und einfach Freizeit. Hier also die Fotos, damit sich keiner beschweren kann, dass ich was auslasse.
Am Mittwoch durfte ich noch einmal zu einem unserer Ausflüge für Leckermäulchen: Gent mit dem Besuch einer kleinen Pralinenmanufaktur, wo man natürlich auch naschen darf. Und zur Feier des Tages
durfte ich sogar übersetzen, denn ein älteres kanadisches Paar war dabei und verstand kein Wort Deutsch. Als Dankeschön gabs zum Abschied von ihnen eine Ahornblatt-förmige Praline.
Und dann war Donnerstag und somit letzter Hafentag meines Vertrages. Weil es mein letzter Ausflug war, musste natürlich nochmal alles schiefgehen. Also sagte ich meiner superkleinen Gruppe von 18
Leuten am Treffpunkt schön laut und deutlich „Bitte folgen Sie mir, wir gehen heute raus über Deck 3. Wer Aufzug fahren möchte, drücke bitte die 3 und treffe mich dann auf Deck 3. Deck 3 heute
bitte!“ und los geht’s. Am Bus angekommen sagt Marie, es seien nur 16 angekommen. Die wohl kleinste Abwicklung, die ich je hatte und ich verliere 11% auf dem Weg zum Bus?!
Wie ein aufgescheuchtes Huhn bin ich also wieder zurück an Bord gehüpft um meine vermissten Gäste zu suchen, da kommen sie in aller Seelenruhe aus dem Hafenterminal (wo man nur über Deck 6
hinkommt)…grr.
Dann absolut unterirdisch schlechtes Wetter in Amsterdam, aber naja, kann man nix dran ändern. Dann während unserer Freizeit in Amsterdam, rennt ein Paar auf mich zu vom anderen Amsterdam-Ausflug
und sagt, ihre Reiseleiterin hätte sie vergessen. Also eine halbe Stunde versucht, Gruppe und Reiseleiter wieder zusammenzuführen. Und auf dem Rückweg: natürlich zwei Stunden Stau!
Immerhin hatte ich so jetzt nochmal einen richtig langen Ausflugstag und nochmal was zu erzählen. Nur schnell reingeflitzt zum Abendessen und dann ging es auch schon los im Gänsemarsch mit dem Rest des Teams zur Kneipe, in der wir zu Beginn meines Vertrages mit dem Original-Team fast jeden Donnerstag verbracht haben (hauptsächlich weil die Kellner sehr hübsche Lederschürzen tragen…). Damit die Tradition nicht verloren geht, musste ich dem neuen Team natürlich den Weg zeigen, damit sie das schön weiterführen können, wenn ich nächste Woche nicht mehr da bin. Und Abschiedfeiern muss ja sein, denn obwohl man immer weiß, dass man sich mindestens zweimal trifft bei AIDA, wird es genau dieses Team so nie wieder geben.
Die Feierei ging dann natürlich weiter am Seetag. Da hat man als Absteiger echt viel zu tun mit Kabinengroßputz, Bettwäsche abgeben, alle möglichen Unterlagen unterschreiben lassen, Gepäck soweit
richten, dass es am Morgen zur Durchleuchtung kann, …
Und dann natürlich noch ein paar Tränen verdrücken, wenn das Team mit Abschiedsgeschenken kommt und auf einen anstößt, weil man so lange durchgehalten hat. War dann schon ein bisschen traurig zu
gehen. Aber ich freue mich auf meinen wohlverdienten Urlaub und melde mich wieder im Februar, wenn es aufs nächste Schiff geht – ich verrate nur so viel: es wird aufregend, es wird warm, es wird
exotisch!
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