The Day before the Day

Donnerstag. Fast schon Wochenende, denn freitags passiert hier nicht viel. Freitag ist der Tag, an dem jeder seine Akten ordnet und seine Karteien sortiert. Freitag ist der Tag, an dem früh Feierabend gemacht wird. Freitags kommen keine neuen Aufträge mehr. Freitag ist für den Rest der Welt schon Samstag.

Kurz gesagt: Freitag ist der Tag, an dem irgendwer morgens Donuts mitbringt und sich alle glücklich im Nichtstun wälzen. Und ausgerechnet dieser Freitag war der erste Tag, an dem Kollegin Mii drei (!) ganze Stunden vor dem eigentlichen Feierabend zu mir sagte: „Tanja, du kannst nach Hause gehen“.

 

Doch zurück zum Donnerstag. Ich komme gerade nichtsahnend von meiner Mittagspause im Bunker (meinem Häuschen) wieder ins Büro, rennen alle durch die Gegend, überall brüllts meinen Namen. Leicht verwirrt komme ich rein und höre sofort „Da ist sie! Ich hab sie gefunden!“ Hmm…war ich jemals verloren? Völlig verdutzt versuche ich das Wortgewirr zu entknoten und alles was ich höre, ergibt gar keinen Sinn. Irgendjemand packt mich schließlich am Arm und klärt mich auf. Ich müsse dringend telefonieren, denn der männliche Part eines deutschen Ehepaares ist krank und wir müssen schnell einen Rückflug von Aitutaki nach Raro organisieren. Was passiert sei, frage ich. „Wissen wir auch nicht.“ Und wann kommen sie her? „Keine Ahnung.“ Und was soll ich jetzt tun? „Ruf mal an.“ Ich rufe also im Hotel an, erfahre, dass die Gäste bereits weg sind und obendrein auch noch Holländer sind. Und was hat es mir das Herz zerrissen, meinen Kolleginnen klarzumachen, „Nein, Holland ist nicht dasselbe wie Schweden und „Dutch“ ist auch nicht Deutsch.“ Und nein, in Europa spricht nicht jedes Kind jede europäische Sprache. Aber ein Hoffnungsschimmer bleibt – das Ehepaar kommt mit dem Drei-Uhr-Flug zurück nach Rarotonga und wir treffen sie am Flughafen und sie sprechen tatsächlich Deutsch.

"mein Strand" um die Ecke
"mein Strand" um die Ecke

Kollegin Jeri sprang sofort auf und schrie „Ich liiiiebe es, während der Arbeitszeit rumzucruisen!“ und rannte mir vorneweg auf den Parkplatz raus. Die Autos sind hier nie abgeschlossen, also wir ins nächstbeste rein und Jeri sucht hektisch nach dem Schlüssel. „Oh, ich dachte, er würde stecken.“ Naja, sie ist jung – sie darf noch an das Gute im Menschen glauben ;)
Am Flughafen angekommen, war der Aitutaki-Flieger gerade gelandet. Zwei Dutzend Menschen kommen ins Terminal, dann Pilot und Flugbegleiter. Flugzeug leer. Hmm. Mit unserer großen Namenstafel laufen wir durchs sehr überschaubare Domestic Terminal, doch keiner fühlt sich angesprochen. Panik kommt auf. Der arme Mann ist doch krank! Alle sehen ziemlich frisch, fröhlich und fidel aus. Sehr dubios. Der nette Security Officer sitzt indes mit sperrangelweiter Tür in seinem Kabäuschen, seine Waffe meterweit weg, sodass wir noch näher dran sind als er. Er weiß nichts von kranken Holländern. Auch nichts davon, dass die jetzt schon hier sein sollten. Fünf Minuten Smalltalk bringen schließlich die Erkenntnis – das Ambulanzflugzeug war bereits gebucht und soll gleich ankommen.

 

Sofort steht auch schon eine sehr holländisch aussehende Holländerin vor mir, ihr Deutsch praktisch so gut wie ihr Englisch, und sagt mir, dass sie gleich vom Krankenwagen abgeholt werden, denn ihr Mann habe viel Blut verloren. Der Ambulanzflug nach Auckland sei schon bestellt und komme am nächsten Morgen. Alles super, also. So viel Stress wegen nichts und wieder nichts.
Donnerstag. Der Tag, an dem nochmal alles gut ging. Der Tag, an dem ich keine Ahnung davon hatte, wie schwierig ein Krankenausflug doch sein kann, wenn man es nicht gerade mit einer fitten schlauen Holländerin und schnell handelnden Hotels auf Aitutaki zu tun hat.

 

Dann, Freitag. Der Tag, an dem ausnahmsweise sogar drei Kollegen tütenweise Mini-Donuts mit ins Büro brachten. Der Tag, an dem Big Boss Robert mir eine tolle Idee für meine Bachelorarbeit in den Kopf setzt. Der erste Tag seit langem, an dem es keinen Tropfen regnet und endlich meine Wäsche mal trocken wird. Der Tag, an dem Mii mich um 13 Uhr heimschicken will. Ich hätte es wissen müssen. Ein Tag, der so anfängt, kann ja nicht so bleiben. Und gerade, als ich auf das Herunterfahren-Fenster meines Computers warte, klingelt mein Telefon und Amber ruft an. Amber ist Product Manager und kümmert sich hauptsächlich darum, dass alle unsere Angebote immer auf dem neuesten Stand sind und richtig dem Kunden kommuniziert werden. Sie sitzt oben auf der Chefetage, ist etwas älter als ich und eine unglaublich nette Kollegin. Es ist zwei Minuten nach Eins als die Nachricht mein Gehirn erreicht, ein deutsches Ehepaar eines unserer wichtigsten deutschen Kunden braucht Übersetzungshilfe im Krankenhaus. Zwei Minuten nach Feierabend. Mist aber auch!

 

Amber und ich düsen los zu einem Hotel etwa 10 Minuten vom Büro. Dort treffen wir Ehrenfried, einen Ende-60jährigen total aufgelöst in seinem Zimmer sitzen. Die Hotelrezeptionistin klärt uns kurz auf: Am Dienstag sind Ehrenfried und Anneliese auf Raro angekommen. Sie mit leichten Atembeschwerden. Aber nein, es wird schon nichts sein. Dachten sie.

 

Bis Ehrenfried am Freitag früh zur Rezeption gestürmt kam, die Rezeptionistin mit sich gezogen hat und ihr seine Frau gezeigt hat, kalt wie ein Stein, am ganzen Leib zitternd und mehr rasselnd als atmend. Der Krankenwagen war schnell da, Anneliese wurde direkt für eine Woche eingewiesen, weil sie vorher eh nicht fliegen dürfte. Nichts wird also aus dem geplanten Heimflug am Samstag. Zur großen Erleichterung Ehrenfrieds konnte ich ihm alles auf Deutsch erzählen, was mir zuvor eingetrichtert wurde: ja, wir verschieben den Flug um eine Woche; ja, wir buchen ihm ein Hotel näher am Krankenhaus; ja, wir bestellen ihm einen Transfer. Alles kein Problem, dafür sind wir ja da.

 

Der Rest des Nachmittags verging in einem Durcheinander von Anrufen und e-Mails. Nachdem eine der Kolleginnen im Retail-Office (unserem eigenen Reisebüro) nach einer dreiviertel Stunde aus der Warteschleife bei Qantas gekickt wurde, hatten wir kurz vor vier ganze vier Leute an den Telefonen hängen, ich mit dem Krankenhaus um Ehrenfried über alle Vorgänge zu informieren, je eine Retailerin in der Warteschleife von Qantas und von Air New Zealand um Flüge umzubuchen, und Amber, die versuchte, den deutschen Reiseanbieter zu erreichen. Blöd, Freitag ist für den Rest der Welt schon Samstag.

Gerade, als Jealana zu Air New Zealand durchkommt, fällt ihr ein, dass wir keine Kreditkartendetails der Deutschen haben. Ich also wieder Ehrenfried im Krankenhaus angerufen, die waren dort schon mega genervt von meinem „Hi this is Tanja calling for Island Hopper Vacations. Put me through to Erinfritt please.“ Dann hatte ich die Kreditkartendetails, Auslaufdatum 01/13. Erst Air NZ merkt es am Telefon – 01/13 ist seit gestern rum. Also wieder angerufen, andere Kreditkarte, kein Ding. Gerade, als ich endlich, endlich nach Hause kann, klingelt das Telefon für mich. Ehrenfried. „Wenn er ans Geld auf der alten Kreditkarte nicht rankommt, wie soll er denn dann den Krankenhausaufenthalt der Anneliese bezahlen können?“ Und alles, was ich ihm antworten kann, ist: „Keine Sorge, wir kümmern uns drum.“ Und ich Doofi dachte, ich mache Praktikum und organisiere nur anderer Leute Urlaub!

 

Freitagabend. Der Abend, an dem ich denke: „yeay, morgen darf ich ausschlafen!“ Der Abend, an dem ich viel chatte, maile und Blognotizen mache, um die Woche zu sortieren. Der Abend, wo ich um kurz nach Mitternacht ins Bett gehe. Der Abend, an dem ich ganze zweieinhalb Stunden schlafe, bevor mich eine aufgeregte Mii morgens um kurz vor Drei aus dem Tiefschlaf klopft. „Wir müssen ins Krankenhaus“ ist das einzige, was ich in meinem zittrigen halbschläfrigen Zustand ihrem Wortschwall entnehme. Ich zappele mich in meinen Rock, für ne Hose sind die Finger noch zu schwach. Die Flasche Cola aus dem Kühlschrank wirkt auf mich wie ein Geschenk des Himmels und auf geht es mit Mii und ihrem Mann den Berg rauf zum Krankenhaus.

 

Anneliese geht es schlecht und Ehrenfried weiß natürlich nicht, was alle von ihm wollen, also muss ich übersetzen. Eine dreiviertel Stunde dauert es allein, zwischen ihm und dem Doktor hin und her zu übersetzen, damit beide auf demselben Stand sind. Anneliese muss mit einer extremen Lungenentzündung auf die Intensivstation verlegt werden, damit eine Maschine ihr das Atmen abnehmen kann.

 

Als wäre nicht alles schon schwierig genug, hat Anneliese eine kleine Tätowierung in der Armbeuge, drei Buchstaben und ein Ausrufezeichen. Gut, dass ich Ehrenfried gegenüber die Narkose erwähnt hatte, denn wie sich herausstellt, hat Anneliese eine Hormonkrankheit, die ihrem Körper verhindert, wie ein gesunder Mensch nach ein paar Stunden aus der Vollnarkose aufzuwachen. Sie ist stattdessen gleich bis zu anderthalb Tagen bewusstlos.
Doch alles ist in Ordnung, denn der Doktor möchte Anneliese noch am Wochenende per Ambulanzflieger nach Auckland ausfliegen, da soll sie so lang wie möglich schlafen.
Denke ich.

 

Apropos Ambulanzflug – der muss ja auch noch organisiert werden. Das müsse aber die Versicherung machen, die braucht dazu einen ärztlichen Bericht. Der Doktor braucht eine halbe Stunde, um eine Seite in Stichpunkten zu betippen, dann eröffnet er mir, er kann das aus dem Krankenhaus nicht schicken, denn internationales Fax funktioniert nicht und per Mail gibt’s wohl auch irgendein Problem mit den Anhängen. Da Ehrenfried zuvor bereits ein Fax von seinem Hotel geschickt hatte, fahren wir dorthin zurück. Die nette Rezeptionistin wird per SMS vorgewarnt und ich kann eine schnelle Mail an die Versicherung schreiben. Endlich ist getan, was getan werden konnte.

 

Ohne überhaupt nochmal ins Bett zu gehen, warte ich das Stündchen ab bis die Sonne vollends aufgegangen ist und der Markt in der Stadt beginnt. Kurz nach sieben kann ich mich also wenigstens ein bisschen ablenken und nach 2 Wochen gähnender Leere endlich meinen Kühlschrank wieder obstlich vollstopfen.
Zurück im Bunker klingelt mein Handy. Meine Nummer: Hauptkontakt für Ehrenfried, Krankenhaus, beteiligte Island Hopper und die Versicherung. Die Hotelrezeptionistin ist dran, eine Mail für mich, sie leite sie mir weiter.

 

Von der Versicherung wird genehmigt, einen Krankenflug nach Auckland zu bestellen. Aber die Reisepassdaten von Anneliese brauchen sie dafür. Also Ehrenfried anrufen – „Tanja here – put me through to Intensive Care please“ –, Passdaten per Mail an die Versicherung. Na, wenn das so weitergeht, haben wirs bald geschafft.

 

Aber nein, was ist das? Die Versicherungsmails sind keine gewöhnlichen Mails mit Text. Alle Nachrichten werden im Anhang per PDF geschickt. Bei meiner atemberaubend lahmen Internetverbindung im Bunker drehe ich halb durch während mein Laptop sich abmüht, die PDFs zu öffnen. Bis man den kilometerlangen Briefkopf mit Anweisungen durchhat, weiß man schon nicht mehr, von wem die Mail eigentlich kam. Den „Antworten“-Button kann man gleich vergessen – man darf auf keinen Fall direkt antworten, sagt der Briefkopf. Also jedes Mal eine andere Adresse per Hand eintippen – das dauert! So viel zum Betreff „DRINGEND: Notfall Anneliese!“ Bis man da durch ist, ist die gute Frau ja schon halb tot!

 

Die Versicherung kann mir nicht sagen, ob Ehrenfried mitfliegen kann. Das muss ich im Krankenhaus fragen. Wir sind schließlich Reiseveranstalter, unser Hauptanliegen ist es, allen alles recht zu machen, also müssen wir im Hinterkopf behalten, ob wir weitere Unterkunft für Ehrenfried brauchen, Check-Ins verschieben und Flüge stornieren müssen, …
Ich rufe im Krankenhaus an. Nein, keine Ahnung, welchen Flieger sie schicken. Das weiß nur Air New Zealand. Außerdem haben sie ja noch nichtmal die Bestätigung von der Versicherung bekommen, überhaupt einen Ambulanzflieger von Auckland herzubeordern.
Zurück im Büro. Air New Zealand am Telefon. Beziehungsweise die hübsche fröhliche Melodie, die wohl darüber hinwegtrösten soll, dass denen mein Anruf doch nicht so wichtig ist, wie sie alle paar Minuten behaupten. Und was will ich denn überhaupt von denen? „Fragen zu bestehenden Buchungen“? 1 drücken. „Flugdaten abfragen“? 2 drücken. „Eine neue Buchung vornehmen“? 3 drücken. Ich würde gerne nur eins drücken: HILFE!

 

Nach 35 Minuten in der Warteschleife bin ich so schlau wie vorher: Air NZ kann nur den Flieger schicken, der gebucht wird. Noch ist keine Buchung eingegangen für die Ambulanz nach Raro. Immer noch nicht? Also noch einmal eine Mail an die Versicherung. Wo bleibt das verdammte Flugzeug? Die Antwort lässt auf sich warten, dann: wenn Ehrenfried mitfliegen will, brauchen sie auch seine Passdaten. Und außerdem kommen sie telefonisch nicht zum Krankenhaus durch. Ich kümmere mich um die Passdaten und endlich, endlich kann das OK gegeben werden.

 

Sonntag. Der Tag zum nicht Arbeiten, nicht Denken, Nichtstun. Der Tag, an dem ich endlich mal zum Strand radeln wollte. Der Tag, der schon wieder viel zu früh losgeht mit Mii, die um halb 10 anruft. Ehrenfried braucht mich, ich soll anrufen. Gesagt, getan. Ehrenfried ist besorgt. Das Krankenhaus sagt, er muss den Aufenthalt seiner Frau bezahlen. Doch was ist mit der abgelaufenen Kreditkarte? Das Krankenhaus sagt, er kann bestimmt nicht mitfliegen. Doch was ist mit der Bestätigung der Versicherung, dass er bei Air NZ angemeldet ist als Passagier im Ambulanzflieger? Das Krankenhaus sagte, Anneliese wird Samstag noch ausgeflogen. Doch wieso zur Hölle ist sie dann immer noch da? Langsam bekommen alle den Eindruck, das Krankenhaus in Rarotonga taugt nicht wirklich zu irgendwas. Immerhin habe ich die private Mailadresse der Krankenhausrezeptionistin bekommen, sodass sie direkt mit der Versicherung bequatschen können, wie es weitergeht.

 

Die Versicherung sagt, die Adresse funktioniert nicht. Also weiter wie bisher. Ich bekomme einen englischen Brief, den ich dem Krankenhaus vorlegen soll. Ohne funktionierende Mail. Am Sonntag. Ohne Büroöffnungszeiten. Ohne Busse. Ohne Lust auf den ganzen Blödsinn. Naja, denke ich, ich wollte ja eh zum Strand. Also den Brief auf USB gezogen, aufs Rad geschwungen und in der größtmöglichen tropischen Mittagshitze den Berg raufgestrampelt zum Krankenhaus. An der Rezeption werde ich überschwänglich begrüßt: „ach, wir haben ja sooo oft telefoniert in den letzten 24 Stunden!“ Na, ich hätte mir ja schöneres vorstellen können.

 

Ich halte ihr meinen USB hin. Sie starrt mich an: „oh, na ob das funktioniert…“ Ich erkläre, dass ich mit dem Fahrrad hier bin (jetzt starrt mich auch die gesamte Wartezimmerbelegschaft an) und dass unser Büro sonntags geschlossen hat und ich leider keinen eigenen Drucker im Gepäck habe. Ehe ich mich’s versehe, sitze ich neben ihr hinter der Krankenhausrezeption. Die USB-Slots aller drei PCs scheinen nicht zu funktionieren. In aller Seelenruhe fängt sie an, rumzutelefonieren. Schließlich schnappe ich den USB und laufe wahllos durch die Gänge, bis ich einen nett aussehenden Arzt in seinem Zimmer sehe, ihm meinem USB in die Hand drücke und mein Anliegen erkläre. Von seinem Laptop kann er den Brief holen. Dann schickt er ihn an seinen festen PC, von dem aus er ihn dann drucken kann. Und da steht es schwarz auf weiß: „Ehrenfried braucht nichts zu zahlen!“ Ich höre förmlich den Stein von seinem Herzen fallen.

Ambulanzflug auf dem Weg nach Auckland
Ambulanzflug auf dem Weg nach Auckland

Sonntagnachmittag. Ich sitze auf meiner Veranda als das Dröhnen des 17Uhr-Airbus lauter wird. Er hebt ab und keine Minute später sehe ich den kleinen Air New Zealand Careflight-Flieger die Startbahn entlangrollen. Oh, welch Freude. Ich warte eine halbe Stunde bevor ich mich freue. Wäre Ehrenfried nicht mitgeflogen, hätte er sich gemeldet. Fast fange ich an, vor Freude durch die Küche zu tanzen, aber der Rasenmäherfahrer tuckert grad an meinem Zaun vorbei. Aber erleichtert bin ich schon. Und unheimlich stolz auf mich. Mal eben einen Ambulanzflug organisieren, Medizinjargon aus dem Englischen übersetzen und 24 Stunden auf Abruf arbeiten – das war ein Erlebnis.

 

Und ich denke mir nur: Wie gut, dass die Versicherung nicht auch noch eine Vollmacht brauchte, damit ich vertrauliche Versicherungsdaten weitergeben durfte…
Und dass ich einen Vierteltag lang keinen Strom im Bunker hatte, habe ich auch fast nicht wahrgenommen bei dem ganzen Stress. Muss ich meine Bananen jetzt eben ein bisschen schneller futtern.

PS: Nächster Freitag. Der Tag, an dem ich doch tatsächlich schon früher als alle anderen Wochenende machen darf und für meine harte Arbeit belohnt werde. Dann hat sich das ganze ja wenigstens ein bisschen gelohnt. Naja…wenn dann noch ein großzügiger Scheck von Ehrenfried auf der Post auf mich warten würde…


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