Wenn man Briten erzählt, dass man Birmingham besucht, bekommt
man relativ oft als Antwort „Oh, das tut mir Leid“ oder nur groß aufgerissene
Augen und ein „Wieso?“ Es ist eben eine Industriestadt, entstanden aus der
wichtigen Rolle, die es in der Metallverarbeitung spielte. Es soll eine der
gefährlichsten Städte Großbritanniens sein – das haben wir aber erst nach
unserem Aufenthalt rausgefunden, und wie es meistens so ist, bekommt man als
Tourist davon nicht allzu viel mit wenn man sich nicht in zwielichtigen Vierteln rumtreibt.
Ich hätte ja erwartet,
dass jedes Kaff entlang der englischen Kanäle einen Pub hätte, wo man mal zum
Mittag- oder Abendessen oder für den Absacker nach erfolgreichem Boating
einkehren könnte. Ist bestimmt auch so, nur leider gibt es keine Käffer an den
Kanälen. Am Tag, als wir zu Fuß loszogen, war der nächste nennenswerte Ort, der
aus mehr als drei Farmhäusern bestand, fast vier Kilometer entfernt.
Großbritannien mag
ich ja schon immer gern. Seit die Hausdame im Bed & Breakfast irgendwo in
der schottischen Pampa mir erklärt hat, auf wie viele verschiedene Arten ich
mein Frühstücks-Ei haben könnte, mag ich die Briten. Da war ich zwölf. Und ich
denke immer noch dran, jedes Mal wenn ich in Großbritannien bin, mein Spiegelei
„over-easy“ bestelle statt „sunny side up“ und mich dann freue, dass ich kein
Ekel-Glibber auf dem Eiweiß habe, weil es einmal schnell in der Pfanne gewendet
wurde.