Life's better at the Beach

In die Karibik wollen Europäer vor allem wegen der Strände. Viel Sonne, viele Palmen, viel Sand zwischen den Zehen. Und es gibt schon richtig tolle Orte dafür in diesen Breitengraden. Was man auf unserer Luna-Route nur erstaunlich oft erklären muss, ist, dass nicht alle Strände der Karibik knallweiße Strände haben.

Strand in Samaná - die leere Seite
Strand in Samaná - die leere Seite

Die Katalogstrände findet man tatsächlich weitestgehend in der südlichen Karibik, also auf der Schwesterroute, die die Diva gerade fährt: Barbados, Guadeloupe, Curaçao, … Hier bei uns im Norden gibt es einige der Inseln, die vulkanischen Ursprungs sind und wo soll da der knallweiße Sand herkommen? Immerhin gibt es nur wenige ganz schwarze Strände, wie ich sie von Tahiti kenne, und schön sind Strände allemal, egal welche Farbe. Unsere Tour beinhaltet nur zwei Festlandhäfen in Mexiko und Belize und sonst nur Inseln, also haben wir als Scouts recht gute Chancen, einen Ausflug zu begleiten, der einen mehr oder weniger langen Strandaufenthalt beinhaltet.

 

uaah...Schlangestehen für Strandliegen
uaah...Schlangestehen für Strandliegen

Nur schwierig, die AIDA-Gäste zu erkennen, wenn sie plötzlich nicht mehr mit AIDA-Badelatschen, AIDA-Käppis oder dem Erkennungsmerkmal schlechthin, dem AIDA-Schlüsselband mit Bordkarte um den Hals, rumlaufen, sondern nur noch im Badeanzug. Und die Handtücher. Die Handtücher sind auch immer wunderbar um zu wissen, mit wem man es zu tun hat: wo auch immer man ein gelb-weiß-gestreiftes Poolhandtuch sieht, kann ein AIDA-Gast nicht weit sein.

 

Luna vor Samaná
Luna vor Samaná

Es gibt die verschiedensten Strände auf unserer Reise und jeder weiß meist recht schnell, welche ihm am liebsten sind. Ich zum Beispiel gehe lieber erkunden als stundelang in der Sonne zu braten und nix zu tun. Solange es was zu sehen oder einen unberührteren Strandabschnitt gibt, bin ich glücklich. Das ist nur manchmal echt schwierig. Deutsche scheinen da ja so einen Tick zu haben, dass ein Strand nur ein besuchenswerter Strand ist, wenn es saubere Toiletten, Duschen, Getränke und vor allem kostenlose Strandliegen gibt, die man mit seinem gelb-weiß-gestreiften Poolhandtuch belegen kann. (Die Tage übrigens das Ende der morgendlichen Kapitäns-Ansage: „Bei meinem morgendlichen Schiffsrundgang habe ich gesehen, dass einige von Ihnen schon fleißig waren beim Liegen-Reservier-Ritual, aber denken Sie doch bitte auch an Ihre Mitreisenden. Ich wünsche allen einen schönen Tag, Ihr Kapitän“)

 

och joa...Arbeit ist doch ganz nett hier - Starfish Island
och joa...Arbeit ist doch ganz nett hier - Starfish Island

Bei meinem ersten Strandausflug in Belize war das genau so ein Strand – immerhin exklusiv für AIDA, sodass man nicht sonderlich auf seine Sachen aufpassen musste. Und Ablenkung gabs in Form vom Blümchen, die ich schon aus dem Blumenladen auf der Prima kenne. Fazit zum Privatstrand auf der Privatinsel Starfish Island: schön und gut, aber wenn man nach zehn Minuten einmal rum ist, wird’s mir doch fast schon wieder langweilig. Aber wenigstens war es da nicht so überfüllt wie in den Strandclubs in Hafennähe. Das ist ja so gar nicht mein Fall. Hatte ich mich schon so richtig auf den „schönsten Strand Jamaikas“ gefreut und dann sowas: Liegen über Liegen, bunte Schirme wohin das Auge reicht, die gesamte Strandpromenade gepackt voll mit Tischen und Stühlen der gefühlt 27 Restaurants pro 100 Meter.

 

was zu gucken am Doctor's Cave Beach, Jamaika
was zu gucken am Doctor's Cave Beach, Jamaika

Aber ein gutes hat der Doctor’s Cave Beach Club doch: man kann sich Pizza direkt an den Strand bringen lassen (dass ich anderthalb Stunden vergeblich auf meine warten musste, ist dann eine andere Geschichte) und es gibt Trompetenfische (diese langen dünnen), die ganze dicht an der Wasseroberfläche schwimmen und so auch ohne Taucherbrille zu finden sind. Und der Flughafen ist um die Ecke und so kann man den Riesenfliegern beim Landeanflug zugucken.
Den ultimativen Flugzeugstrand hab ich aber noch nicht besucht, der ist in St Maarten – Maho Beach, direkt vor der Landebahn und wenn man sich an den Sicherheitszaun stellt, kommen die Flieger so nah über einem langgedüst, dass man fast weggeweht wird.

 

Bayahibe Beach
Bayahibe Beach

In der Dominikanischen Republik gibt es sowas nicht – da gibt es die ganzen schicken Hotels, die die Küste besetzen. Von unserem Hafen in La Romana ist man zum Beispiel nur 30 Minuten von Bayahibe weg, dem Touristenort schlechthin. Für unsere abreisenden Gäste haben wir einen coolen letzten Ausflug dorthin – wenn die noch einmal die Bräune auffrischen wollen vor ihrem Heimflug ins kalte Deutschland. Den durfte ich heute auch mitmachen: 30 Minuten hin, 5 Stunden Strand, 30 Minuten zurück, das wars. Ist ein richtig schickes Hotel auf einem gigantischen Gelände, wo wir unsere Gäste hinbringen. Kaum da, wurde ich natürlich direkt von einem hübschen Dominikaner namens Janel angequatscht und zum Volleyball mitgeschleift. Ich also allein unter Animateur Janel und einer Horde französischer Jungs zum Beachen verdonnert, bevor ich an den Pool entlassen wurde, wo es das kostenlose Internet und genug Schatten für den Laptop gibt. Am Strand war es mir eh zu aufregend. Superlaute Latino-Mucke, Dutzende Animateure, die Mitstreiter zum Bingo und Tanzkurs und Wassergymnastik suchen, Massagen anbieten, Getränke bringen, Tauchkurse verkaufen. Hilfe. So langsam steigt die Dankbarkeit, dass meine Eltern nie Cluburlaub mit mir gemacht haben. Wobei das für Kinder bestimmt schon ganz geil ist hier mit so viel Programm den ganzen Tag und so vielen Gleichgesinnten.

 

Ringelschwanz-Echse
Ringelschwanz-Echse

Die Entsprechung für Erwachsene ist die Cayo Levantado vor Samaná, ein Inselchen mit Wald und Strand und Felsen im Wasser und einem schicken Hotel, dessen Rezeption gegenüber an Land ist und von wo aus eine Fähre die Gäste hin und her bringt. Die Cayo Levantado ist auch bekannt als „Bacardi-Insel“, weil dort in den 90ern der weltberühmte Bacardi-Werbespot gedreht wurde. Trauminsel also. Und war sie sicher auch – bis wir und unsere Konkurrenz mit den Horden an Kreuzfahrtgästen kamen. Aber wenn die abends alle wieder abhauen, ist das sicher grandios schön da. Wobei so eine Strandbar mit lauter Musik irgendwie das Bacardi-Gefühl kaputt macht, finde ich. Reicht doch ne Gitarre, ein Lagerfeuer und eine Kühltruhe…

 

Delfin vor der Isla Saona, DomRep
Delfin vor der Isla Saona, DomRep

Meine beiden Lieblings-Strände habe ich trotzdem auch in der Dom-Rep gefunden. Einer ein einsamer Strand am Ende einer ewigen Treppe am Fuß einer Klippe über einer einsamen Bucht nahe Samaná. Naja, einsam bis wir mit fünf Bussen dort einfallen. Aber vor Samaná hat man zu dieser Jahreszeit auch ganz gute Chancen, Wale vor der Küste zu sehen. Ausflüge zum Whalewatching haben wir auch, aber da gibt’s nicht viel zu übersetzen, deswegen dürfen immer nur die Aktiven (Biker, Taucher und Golfi) mit, während wir an Land die Zigarrenherstellung und den Zuckerrohranbau erklären. (Da im letzten Monat beim Whalewatching aber immer so viel Seegang war und entsprechend sehr viel Frühstück aus unseren Gästen rauskam, beneide ich die Biker gar nicht mal soo sehr um dieses Privileg…)

 

Isla Saona, DomRep
Isla Saona, DomRep

Allerliebster Lieblingsstrand bisher ist zufällig auch der schönste Strand unserer Route und einer der wenigen Katalog-würdigen. Die Isla Saona ist etwa eine dreiviertel Stunde vor der Küste Samanás per Schnellboot. Und das ist wirklich Strand, wie man ihn sich so vorstellt – und Geckos gibt es auch noch, die überall rumflitzen. Zurück dann mit dem Katamaran und zwei sexy Tänzern, die mir Bachata mitten auf dem Meer beigebracht haben, während draußen die Delfine hüpften. Und ja, ein bisschen genieße ich es, meine Leser neidisch zu machen. Reist mehr, Leute – es gibt so tolle Orte da draußen!

 

 

 

 


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Kommentare: 2
  • #1

    Flo (Sonntag, 26 Februar 2017 11:40)

    Und wieder versüßt mir dein Blog einen grauen deutschen Sonntagmorgen :-)
    Aber sag mal, wozu ist das "Do not proceed beyond this point" Schild? Fängt da der Privatstrand eurer Wettbewerber an?

  • #2

    Tanja (Sonntag, 26 Februar 2017 13:21)

    Vielleicht wird er da erst richtig schön und ist nur den mutigsten vorbehalten?
    Das war auf einem Steg und überall wo Touris am Strand sind, muss man ihnen sagen, dass sie nirgends runterfallen sollen, weil sie einen sonst verklagen...