Walisisch ist eine seltsame Sprache. Es gehört zur gleichen
Familie wie Bretonisch und Kornisch. Keine Ahnung, ob man in der Bretagne und
in Cornwall auch nichts versteht, aber bei den Walisern gab es kaum ein Wort,
was wir im gelesenen oder gehörten Zustand erkannt hätten. Manchmal sieht man
Wörter, die ganz eindeutig aus dem Englischen eingewalisischt wurden, aber die
richtige einheimische Sprache ist für uns völlig unverständlich geblieben.
Wenn man Briten erzählt, dass man Birmingham besucht, bekommt
man relativ oft als Antwort „Oh, das tut mir Leid“ oder nur groß aufgerissene
Augen und ein „Wieso?“ Es ist eben eine Industriestadt, entstanden aus der
wichtigen Rolle, die es in der Metallverarbeitung spielte. Es soll eine der
gefährlichsten Städte Großbritanniens sein – das haben wir aber erst nach
unserem Aufenthalt rausgefunden, und wie es meistens so ist, bekommt man als
Tourist davon nicht allzu viel mit wenn man sich nicht in zwielichtigen Vierteln rumtreibt.
Ich hätte ja erwartet,
dass jedes Kaff entlang der englischen Kanäle einen Pub hätte, wo man mal zum
Mittag- oder Abendessen oder für den Absacker nach erfolgreichem Boating
einkehren könnte. Ist bestimmt auch so, nur leider gibt es keine Käffer an den
Kanälen. Am Tag, als wir zu Fuß loszogen, war der nächste nennenswerte Ort, der
aus mehr als drei Farmhäusern bestand, fast vier Kilometer entfernt.